Dieses Wissen sprach Sri Sri Ravi Shankar anläßlich Janmashtami (Geburtstagsfeier Krishnas) am 14. August 2009, im Internationalen Art of Living Zentrum in Bangalore, Indien.
Wir feiern Krishnas 5139ten Geburtstag. Er lebte 125 Jahre. Krishna ist kein Vyakti (Person), sondern Shakti (Energie). Krishna sagt: „Die Menschen denken ich sei eine menschliche Form, aber ich bin Ananta Shakti (endlose Energie).“ In der Bhagavad Gita sagt er: “Derjenige, der jeden in mir sieht, sieht mich in jedem. Für solchen Menschen werde ich nie verborgen sein noch wird er mir jemals fern sein.“
Krishna hatte alle Navarasas (neun Aspekte). Zum Beispiel war er schelmisch wie ein Kind, ein Krieger, verkörperte Freude und eine Quelle des Wissens. Er war ein vollkommener Freund und Guru. Es gab nie einen Freund wie Krishna und wird niemals wieder einen geben.
Krishna war Purna kala Avataran (eine vollkommene Inkarnation).
Krishna ist Bewusstsein. Der Sinn der Feier liegt darin, zu erkennen, dass Krishna in mir ist und nicht von mir verschieden.
Die richtige Art Janmashtami zu feiern, ist Krishna in unserem Bewusstsein zu erwecken.`Krishna ist nicht fern, nicht verschieden von mir, er ist in mir`- dieses Gefühl wird dein Leben mit Krishna erfüllen.
Um Krishna zu verstehen musst du zu Radha, Arjuna oder Uddhava werden.
Drei Arten Menschen suchen Zuflucht in Gott. Der Liebende, der Unglückliche und der Weise. Uddhava war weise, Arjuna war unglücklich und Radha war Liebende - alle sind gut. Arjuna war nicht wegen sich selbst betrübt, sondern wegen der ganzen Welt.
Für die Menschheit betrübt zu sein ist das Dharma (Pflicht) eines Menschen. Wenn dieser Schmerz um die Menschheit im Herzen erwacht und du weißt was du zu tun hast und was nicht, dann ist dein Leben erfüllt von Krishna.
Auf dem Schlachtfeld rät Krishna dem Arjuna ein Yogi zu werden. Krishna wird auch als Yogeshwar (Gott des Yoga) bezeichnet. Krishna sagte zu Arjuna: „Siehe Jeden in Mir und Mich in Jedem und werde ein Yogi. Habe keine Angst vor irgendwas und sei nützlich für alle.
Krishna schimpfte nie mit Arjuna, er ließ ihn nie schuldig fühlen. Er hob ihn immer an. Er erinnerte Arjuna daran, dass alle Tugenden bereits in ihm vorhanden waren. Er musste sie sich nicht erarbeiten.
Krishna wurde um Mitternacht geboren, als alle schliefen. Wenn alle Sinne schlafen, dann erwacht das Wissen vom Selbst. Das kann spirituell interpretiert werden. Deh (Körper) ist Devaki*, Prana (Lebensenergie) ist Vasudev*. Wenn Körper und Lebensenergie sich vereinigen wird die daraus geborene Glückseligkeit Nandlala** genannt.
Als Krishna geboren wurde schliefen alle Wachen ein. Wachen stehen für die Sinne und Glückseligkeit ist jenseits der Sinne. Das Gefängnis steht für den Körper und der Fluss Yamuna für die Liebe. Der Fluß stieg an bis er die Füße des kleinen Krishnas berührte. Das bedeutet, dass die Liebe so übermächtig wurde, dass sie die Füße des Herrn berühren wollte.
Bevor Liebe zu Hingabe wird ist keine Erfüllung möglich. Wenn Liebe zu einem Ding, einer Person oder Situation entsteht, ist keine Erfüllung möglich. Liebe errreicht den Höhepunkt, wenn sie die Berührung des Göttlichen erfährt.
Die Geschichte hat einen erstaunlichen Sinngehalt. Deshalb haben unsere Vorfahren eine Geschichte nicht auf Zeit und Raum beschränkt. Die Geschichte setzt sich fort, es geschieht jeden Tag
Das ist die Essenz der Bhagavad Gita.
*Devaki, Vasudev - die Eltern Krishnas
**Nandlala - ein weiterer Name Krishnas